Immer und immer wieder wird darauf gepocht doch der Wissenschaft zu vertrauen. Genau das mache ich. Ich vertraue der Wissenschaft. Aber die Wissenschaft liefert immer nur die Daten, die Interpretation obliegt „den anderen“. Den Wissenschaftlern, den Akademikern, den Fachleuten. Am Ende auch jedem Einzelnen. Ob das Glas „halb leer“ oder „halb voll“ ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Vor- und Nachteile abzuwiegen sollte auch jeder persönlich. Denn für die Entscheidung muss auch jeder persönlich einstehen.
Und der Wissenschaft zu vertrauen, bedeutet für mich vor allem auch, kontroverse Ansätze anzuhören, zu diskutieren, Faktenchecks zu machen und auch Einstellungen zu revidieren und Meinungen zu ändern. Und vor allem dazuzulernen. Denn Forschung bedeutet ja die systematische Suche nach Neuem mit wissenschaftlichen Methoden.
Darum vertraue ich auch den Wissenschaftlern, die sich mit den Forschungen rund um das Coronavirus befassen, und nicht den Akademikern, das ist ein Unterschied. Denn ein Akademiker ist nicht automatisch ein Wissenschaftler. Akademiker sind (meist) Praktiker, die ihr gelerntes Wissen anwenden, meist aber nicht selbst forschen und publizieren und meist keine Studien lesen, sondern sich auf „Standard-Heilmethoden“ und Empfehlungen berufen. Was Akademiker dafür – im Gegensatz zu den Wissenschaftlern – können, ist aus dem Alltag zu berichten.
Das soll keine Kritik sein, lediglich eine Feststellung, denn ich selbst bin auch Akademikerin, aber würde mir niemals anmaßen zu behaupten Wissenschaftlerin zu sein. Ich bin Praktikerin und wende mein erlerntes Wissen an, aber ich forsche nicht.